Schuleingangsphase

Entwicklung
Mit der Schließung der Schulkindergärten im Jahre 2004 wurden alle Grundschulen dazu aufgefordert, ein Konzept zu entwickeln, das sowohl dem Kind gerecht wird, das noch nicht die volle Schulreife besitzt, als auch dem Kind, das mit (viel) Vorwissen in die Schule kommt. Bedingungen für dieses Konzept: offene und differenzierte Arbeitsformen, die jedes einzelne Kind mit einbeziehen.
Das Kollegium der GGS Spoerkelhof entschied sich damals gemeinsam mit der Schulkonferenz für die flexible Schuleingangsphase (SEP), die die Jahrgangsmischung 1/2 beinhaltet.
Der jahrgangsübergreifende Unterricht ist ein Modell, bei dem Jahrgangsklassen aufgelöst und gemeinsam unterrichtet werden. Je nach Entwicklungsstand und Fähigkeiten benötigen die Kinder sehr unterschiedliche Lernzeiten. So haben sie die Möglichkeit die SEP in 1-3 Jahren zu durchlaufen. Unabhängig von der individuellen Verweildauer erwerben alle Kinder in der SEP tragfähige Grundlagen für das weitere Lernen in den Klassen 3 und 4.

Unterschiedlichkeit ist Normalität
Der jahrgangsübergreifende Unterricht begünstigt ein offenes und differenziertes Arbeiten, welches eine wichtige Grundlage für effektive Förderung darstellt. Das vielfältige Lernangebot in den Klassen orientiert sich an den Fertigkeiten jedes einzelnen Kindes. Individualität bleibt gewahrt: In der flexiblen SEP lernen die Kinder entsprechend dem Grad ihrer individuellen Entwicklung. Jedes Kind wird nach seinem Vermögen gefördert und gefordert und an offene und selbstständige Arbeitsweisen herangeführt.

Lernzuwachs
Das Lernen vollzieht sich in Wellenbewegungen, d.h. es gibt Phasen, in denen ein Kind einen sehr großen Lernzuwachs hat, und Phasen, in denen Übung, Anwendung und Festigung im Vordergrund stehen. Kinder der ersten Klasse lernen elementare Dinge neu: lesen, schreiben, rechnen. Sie haben also einen hohen Lernzuwachs. Der Lernzuwachs in Klasse 2 erscheint geringer, da diese Zeit mehr der Übung, Anwendung und Festigung dient. Beide Phasen sind für einen dauerhaften Lernzuwachs gleich wichtig.

Soziale Kompetenzen
Jeder Schulneuling bekommt zu Beginn seiner Grundschulzeit einen Paten der Stufe 2 zugeteilt. So hat jedes Kind von Anfang an neben der Lehrkraft eine weitere feste Bezugsperson für Fragen und Unsicherheiten. Regeln und Rituale werden von den Schulneulingen häufig wie selbstverständlich von den Paten abgeschaut und übernommen. So findet sich eine Vielzahl der Schulneulinge sehr schnell im Schulalltag zurecht. Mit der Übernahme von Patenschaften werden die Kinder der Stufe 2 in ihrem Selbstbewusstsein gestärkt. Sie werden aufgefordert Verantwortung zu übernehmen, zu helfen, zu erklären und für jemanden da zu sein.

Sozialpädagogische Fachkraft für die Schuleingangsphase
(Frau Köster)

Die Sozialpädagogische Fachkraft gehört zum Team der Schuleingangsphase. Sie unterstützt mit ihrer Arbeit alle Kinder der jahrgangsgemischten Eingangsklassen (1/2) und trägt dazu bei, dass sich jedes Kind entsprechend seiner individuellen Lernausgangslage und in seinem eigenen Tempo bestmöglich entwickeln und schulische Lernerfolge erzielen kann.

Im Mittelpunkt ihrer Arbeit steht dabei die ganzheitliche Förderung des Kindes. Neben der Unterstützung in den schulischen Kernbereichen „mathematische Bildung“ und „Sprachentwicklung“ bietet sie darum auch individualisierte Hilfen zur Selbstorganisation, Konzentration, Ausdauer, Fein-/Graphomotorik  sowie der sozial-emotionalen Kompetenz.

Die Förderung findet sowohl in innerer Differenzierung (d.h. im Klassenverband) als auch in äußerer Differenzierung (d.h. in Kleingruppen) statt. Die Kleingruppen können dabei je nach Förderbedarf klassenbezogen, klassenübergreifend oder ggf. auch  jahrgangsübergreifend zusammengestellt sein. Die sozialpädagogische Förderung hat zum Ziel, Benachteiligung zu verringern, Lernerfolge zu erleichtern und Stärken zu entdecken. Das Kind wird darin unterstützt, ein positives Selbstbild von sich als Schüler/in zu entwickeln und eine zuversichtliche, freudvolle, aber auch verlässliche Arbeitshaltung aufzubauen.

Darüberhinaus unterstützt die sozialpädagogische Fachkraft die Schulneulinge beim Übergang zwischen KiTa und Grundschule. Sie plant und betreut Kontakt- und Kennenlernangebote für die Vorschulkinder (Schnuppertag, Projekte), ist beteiligt an der Eingangsdiagnostik und begleitet die Schulneulinge in der Einschulungsphase.

Zusammenfassend die Tätigkeitsschwerpunkte:

  1. Ermittlung der Lernausgangslagen durch professionelle Beobachtung der SchülerInnen im Unterricht in den grundlegenden Entwicklungsbereichen, sowie in den Lernbereichen und Fächern
  2. Mitwirkung bei der Durchführung von Förderdiagnostik und der Erstellung entsprechender Förderpläne
  3. Planung und Durchführung gezielter Fördermaßnahmen bei Kindern, deren Fähigkeiten, Fertigkeiten und Verhaltensweisen Entwicklungsrückstände aufweisen
  4. Förderung u.a. in den Bereichen Wahrnehmung, Motorik, Sprache, Grundlagen der mathematischen Bildung und sozial-emotionale Kompetenz von SchülerInnen
  5. Unterrichtsbegleitung mit dem Ziel der Unterstützung und Stabilisierung der SchülerInnen im Unterricht
  6. Zusammenarbeit mit den Lehrkräften bei der Elterninformation und Elternberatung
  7. Kooperation mit außerschulischen Institutionen, Kindertageseinrichtungen und professionellen Beratern
  8. Durchführung ganzheitlicher, kompetenzorientierter Angebote zur Stärkung der Selbstwirksamkeit, Konzentration und Leistungsbereitschaft